Werder Bremen – 1.FC Köln

4-2 (1-0 Frings, 33.; 2-0 Arnautovic, 36.; 2-1 Podolski, 37.; 3-1 Almeida, 74.; 4-1 Arnautovic, 91.; 4-2 McKenna, 93.)

Auch im zweiten Spiel der noch jungen Saison geht der FC als Verlierer vom Platz. Marko Marin schwalbt sich in die Herzen der Kölner Fans, der Lukas trifft wieder und erneut wird den Geißböcken ein Österreicher zum Verhängnis.

Toni Polster, Ralph Hasenhüttl, randalierende FC-Fans in Kärnten: der FC hatte und hat eine besondere Beziehung zum Lande Österreich. So verwundert es nicht, dass der FC in den ersten beiden Saisonspielen von zwei Österreichern auf die Verliererstraße geschickt wurde. Im Spiel gegen Kaiserslautern war es Erwin Hoffer, der den Platzverweis für Mohamad provozierte. Sein Landsmann Marko Arnautovic erzielte am Wochenende zwei Tore selbst, bereitete ein weiteres vor und trug so maßgeblich zum Bremer Sieg bei. Vielleicht ist es die späte Rache der Alpenbewohner für die Randale der Kölner im Trainingslager.

Das Spiel in Bremen begann erwartungsgemäß: Werder kontrollierte die Partie, Köln hielt kämpferisch gut dagegen. Hier und da hatte die Abwehr um die indisponierten Innenverteidiger Pezzoni und McKenna zwar etwas Glück, zum ersten Gegentor benötigte es dennoch einen sehr zweifelhaften Elfmeter. Marko Marin fällt im Strafraum in bekannter Frettchen-Manier direkt auf Petit; den folgenden Strafstoß verwandelt Frings ganz sicher. Die mitgereisten FC-Fans lassen in der Folge keine Gelegenheit ungenutzt ihre von Herzen kommende Liebe für Marin zum Ausdruck zu bringen.

Mit dem ersten Gegentor wanderte der Knoten, der zuvor die Bremer die Offensive gehemmt hatte, in die Füße der FC-Abwehr. Pezzoni lässt Pizarro im Strafraum schalten und walten, der findet den völlig unbedrängten Arnautovic und der Ball liegt im Tor.

Etwas überraschend dann die Geschehnisse in der nächsten Minute. Eine Freistoßflanke landet auf dem Kopf des Prinzen und fliegt von dort aus ins Tor. Tim Wiese ist geschockt, Lukas Podolski notiert das erste Saisontor auf seinem Konto.

In der zweiten Halbzeit kontrolliert Werder weiter die Partie. Der FC kommt zwar hier und da zu Chancen, Podolski verfehlt das Tor zuweilen nur knapp, bleibt aber insgesamt harmlos. Anders die Bremer: in der 74.Minute bedient Arnautovic den eingewechselten Almeida: 3-1. Von der FC-Abwehr sind nur noch instabile Fragmente erhalten. Als wiederum Arnautovic in der 91. Minute das 4-1 markiert, sind auch diese Fragmente verschwunden.

Während beide Mannschaften mit den Köpfen schon bei der Dopingprobe sind, legt Martin Lanig eine lange Flanke per Kopf quer auf McKenna, der aus zwei Metern nur noch einzuschießen braucht. 4-2. Danach wird das Spiel gar nicht mehr angepfiffen.

Positiv bleibt festzuhalten, dass der FC immerhin zwei Tore erzielt hat und mit dieser Abwehr-Formation wahrscheinlich nie wieder ein Spiel bestreiten muss. Negativ in Erinnerung bleiben die unfassbare Zweikampfschwäche und riesige Deckungslücken im Defensiv-Verbund. Zwei Wochen Länderspielpause kommen gerade recht um diese Probleme abzustellen.

Fotos gibt es leider keine, weil die Akkus der Kamera ihren ‚Miso-Brecko-Tag‘ hatten. Sie waren leer.