Teil 2 der Stellungnahme zur Nicht-Entlastung des Vorstandes auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln:

Teil 2 von 2 der Stellungnahme zur Nicht-Entlastung des Vorstandes auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln:

STRUKTUR
In den vergangenen Jahren ist immer wieder betont worden, ein Umfeld und eine Struktur zu schaffen, um diesen Verein in eine sportlich erfolgreiche Zukunft zu führen. Leider waren diese Bemühungen nie von einem klaren Konzept geprägt. Die Änderungen im Zuge der zum Saisonbeginn propagierten Neuausrichtung sind nicht die Früchte ihrer Arbeit, sondern größtenteils die Korrektur zahlreicher Fehler ihrer Amtszeit. Es handelt sich hierbei nämlich in keinster Weise um geplante Änderungen, sondern der Not geschuldeten Anpassungen, die nicht zuletzt dem öffentlichen Druck in Folge der Jahreshauptversammlung 2010 geschuldet waren.
Die Anstellung von Matthias Scherz und der jetzige Rechtsstreit sind wohl das aktuellste Beispiel für diesen Schlingerkurs. Die Alleinschuld beim ehemaligen Manager Meier zu suchen, mag der leichtere aber nicht der ehrliche Weg sein. So müsste sich die Kritik des Vorstandsgönners Franz-Josef Wernze nicht auf Meier und Horstmann richten, sondern auch an die Adresse seiner Busenfreunde im Vorstand gerichtet werden. Allerdings scheinen Overath & Co nicht nur von der Kritik ausgenommen zu sein, sondern sie nutzen Wernze als Sprachohr für ihre Sicht der Dinge. Grundsätzlich müssen die Entwicklungen und sämtliche Entscheidungen im Verein überwacht und kontrolliert werden. Leider scheinen die übrigen Vereinsgremien aber dazu zurzeit nicht in der Lage zu sein oder sind nicht wirklich dazu befähigt. Schließlich sind nahezu sämtliche entscheidenden Positionen nur in Abhängigkeit von den handelnden Personen im Vorstand zu besetzen. Eine solch ungünstige Verquickung innerhalb eines Vereins beziehungsweise eines Unternehmens ist weder zeitgemäß, noch versprechen diese den größtmöglichen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Daran müssen sich die handelenden Personen jedoch messen lassen. Dazu zählen auch transparente Entscheidungsstrukturen und ein Klima der Gemeinsamkeiten nicht der Abgrenzung gegenüber engagierten Fans und Mitgliedern.

FINANZEN
In der Öffentlichkeit wird durch die Vereinsvertreter stets betont, wie wichtig externe Geldquellen –sprich Investoren- sind, da sie unsere letzte Chance auf Wettbewerbsfähigkeit seien. Dann muss an dieser Stelle jedoch die Frage erlaubt sein, in welchem Maß der sportliche Erfolg die getätigten Investitionen und eingegangenen Abhängigkeiten rechtfertigt? Sicherlich haben wir uns im unteren Mittelfeld der Bundesliga etabliert, doch ist der Preis eine Verpfändung der wichtigsten Spieler, wie Podolski oder Geromel, an externe Dritte und die gebetsmühlenartige Wiederholung der eingeschränkten Möglichkeiten tatsächlich der Weisheit letzter Schluss?
In Fachmagazinen wurde bereits das Risiko der Überschuldung des Konzerns 1. FC Köln thematisiert. Der Vorstand rühmt sich immer wieder mit der unermesslichen Arbeit im Bereich der Sponsorenaquise und auch die zahlreichen Investitionen externer Geldgeber schreibt man sich gerne auf die Fahne des „Erfolgs“. Geld ist fraglos von Nöten, um im Bundesligageschäft Erfolg zu haben. Allerdings ist der zunehmende Einfluss des externen Investoren Franz-Josef Wernze zweifelsohne mit Overath & Co verbunden. Wernzes Kommentare zu sportlichen Entscheidungen, wie der Kapitänswahl vor der Saison, und fragwürdige Analysen über einzelne Positionen in der Öffentlichkeit, sind aber ein warnendes Beispiel. Fußballvereine dürfen sich nicht in die Hände einzelner externer Geldgeber begeben, sondern müssen stattdessen auf eine breite Basis von Mitglieder und Fans gestellt sein, um eine solide Zukunft zu haben.
Der zunehmende Einfluss von Investoren ist vielleicht die Konsequenz der von den Vorstandsentscheidungen verursachten finanziellen Probleme, steht aber in klarem Widerspruch zu einem Verein mit starken Mitgliedern und einer breiten Fan-Basis, mit welcher sich der gesamte Verein immer wieder rühmt. Wir werden es nicht hinnehmen, dass sich aufgrund persönlicher Seilschaften Personen, wie Franz-Josef Wernze, immer weiter in den Strukturen des 1. FC Köln festsetzen. Daher werden wir auch den Antrag auf Einzelwahl bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung unterstützen, um anschließend eine Wahl von Franz-Josef Wernze in den Verwaltungsrat zu verhindern.

In letzter Instanz ist der Vorstand verantwortlich für die finanziellen, strukturellen und öffentlichen Verfehlungen der letzten Jahre. Statt sich in Interviews beleidigt zu geben und jede inhaltliche Verantwortung zu bestreiten, um persönliche Konsequenzen zu vermeiden, sollten sich die Herren endlich wie ordentliche Kaufmänner verhalten und den Weg zum nächst möglichen Termin freimachen.
Den angestoßenen Änderungen von anderen Stellen des Vereins sowie von „FC:Reloaded“ zur Demokratisierung und Stärkung des Einflusses des gesamten e.V. auf die Verwaltungs GmbH beziehungsweise auf die KG, stehen wir selbstverständlich positiv gegenüber und erhoffen uns auch eine langfristige Verbesserung für den gesamten Verein. Eine glaubhafte Neuausrichtung ist allerdings mit dem bisherigen Vorstand mittelfristig nicht mehr möglich. Aus den oben genannten Gründen sehen wir auch keine Möglichkeit den Vorstand bei dieser Jahreshauptversammlung zu entlasten.

 

Teil 1 des Textes findet Ihr hier:

Unterzeichner:

Sektion Remscheid
Wahner Jungs
Red Sky Cologne
Tohuwabohu Köln
KÖLN-SÜD
Kölsches Herzblut
Wilde Horde Köln 1996
Kölsch Bajaasch
Boyz Köln
Domstadt Syndikat
Emsböcke Salzbergen 1998
Mutiere Geissböcke
Rote Elite Domstadt
Brigade Red Cologne 1999
Sektion Videotext
ABSCHAUM Köln 1999
Südstadt Boyz
Suffböcke Dünnwald
ARROGANTIA COLONIA 1994
FanOrga – Op ewig treu
Ladies in Red
Troika Köln
Rote Böcke
VeedelsRadau
Cologne Power East Belgium
Drinking Now
Fluktuation 8
High Society Pulheim
Coloniacs
Cologne Billy-Goats