1.FC Köln – VFL Wolfsburg

1 – 3 (1-0 Ehret, 49.; 1-1 Dzeko, 73.; 1-2 Wome (ET), 74.; 1-3 Martins, 87.)

Im zweiten Spiel der noch jungen Saison war es wiederum ein Eigentor durch welches der FC auf die Verliererstraße geriet. Diesmal sorgte Wome mit einem formvollendeten Rückwärts-Kopfball für Überraschung bei Torhüter Mondragon und Schmerz bei 48.000 Zuschauern.

Der FC startete bärenstark in die Partie und ließ den amtierenden Deutschen Meister aus der „Autostadt“ zunächst nicht zur Entfaltung kommen. Die komplette Mannschaft präsentierte sich hellwach, bissig und äußerst einsatzfreudig. So manche Szene erinnerte stark an die „Aufstiegs-Schlachten“ gegen Mainz und Hoppenheim als den Gegnern durch frühes Pressing und große Laufbereitschaft der Schneid abgekauft wurde.
Folgerichtig hatte der FC auch die erste Chance des Spiels: Freis blockte sich schön frei, verzog dann aber von der Strafraumgrenze, so dass der Golfsburger Torwart nicht eingreifen musste. Der FC machte weiter Druck: im Mittelfeld bekämpften die beiden Portugiesen Maniche und Petit die Wolfsburger Kreativ-Zentrale, in der Abwehr räumten McKenna und der unglaublich präsente Mohamad alles ab, so dass sich für Poldi und Co. im Sturm einige Möglichkeiten boten. Leider konnte keine genutzt werden und da sich die Radkappen offenbar auch nicht für Tore interessierten ging es unter dem Applaus der Zuschauer Torlos in die Halbzeitpause.

Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich dann ein verändertes Bild: nun war es an Wolfsburg mehr Druck auszuüben. Mitten hinein in den entstehenden Angriffsfußball der Wölfe raste aber „TGV“ Magic Ehret: einen merkwürdigen Rückpass auf den Wolfsburger Torwart erlief der Franzose, spitzelte den Ball am Torwart vorbei, legte noch einmal an Geschwindigkeit zu und drückte das Spielgerät über die Linie. Magic scratchte zu seinem Song „Derby“, wurde nach und nach von seinen Mitspielern begraben und das Stadion tobte.

Leider wurde der Deutsche Meister nun wach und besann sich seiner Stärken: Angriff auf Angriff rollte nun auf das Tor von Faryd Mondragon zu. Aber der FC wehrte sich. Und kam sogar selbst zu Chancen. Die beste vergab Lukas Podolski, als er aus spitzem Winkel das Tor nicht traf. Bis zur 73. Minute hielt das Kölner Bollwerk um McKenna und Mohamad, dann war es Edin Dzeko, der bei einer Hereingabe an den langen Pfosten schneller war als sein Gegenspieler und den Ausgleich markierte. Kurios die nächste Minute: der wesentlich kleinere Wome gewinnt ein Kopfball-Duell gegen Dzeko. Leider landete der Ball aber im Tor von Mondragon. Es war der Wendepunkt eines nun einseitigen Spiels. Der FC versuchte zwar viel und bot eine starke kämpferische Leistung, musste der intensiven Spielweise aber Tribut zollen und konnte sich letztlich nicht mehr entscheidend steigern. Mit dem vierten Treffer der Partie beendete der eingewechselte Martins alle Kölner Hoffnungen.

Hoffnung darf man nach der insgesamt starken Leistung der Geissbock-Elf für die Zukunft dennoch haben. Wenn man das gezeigte Niveau beibehalten kann und die fehlenden Geromel und Novakovic in die Mannschaft integriert, sollte es für einen Platz im Mittelfeld reichen.

Bilder vom Spiel in Müngersdorf gibt es auf der Foto-Seite.